Samstag, 4. Juni 2011

Zisterne ade, Brunnen ole!

Krasse Ansage in der Überschrift, ich weiß. Soll aber eher die Freude über den Brunnen ausdrücken, den wir heute bei uns gebohrt haben. Die Zisterne wird weiterhin ihren Zweck erfüllen, aber über den Brunnen haben wir jetzt die Möglichkeit, praktisch unbegrenzt Wasser zu fördern (was man als Privathaushalt im Garten halt so verballert). Los ging alles heute morgen um halb neun. Zunächst mit einer Wünschelrute aus zwei Kupferstäben. Ich habe das immer als Hokuspokus abgetan, aber das physikalische Prinzip der Induktion scheint hier wirklich dahinterzustecken. Veränderung des Magnetfeldes durch eine Wasserader, Induktion in den Stäben, Lorenzkraft im Magnetfeld und was es da nicht so alles gab im Physikunterricht. Ende der Geschichte: an dem Ort, wo ich den Brunnen haben wollte, schlug das Ding wirklich aus. Das ging fix. Hätte ich nicht gedacht.


Mit einer verlängerbaren Stange über einzelne Elemente, an deren Spitze die Bohrschnecke befestigt war ging es jetzt los. Ein höllenlautes und mächtig rauchendes Stihl-Bohrgerät fras sich Meter für Meter mühsam in den Boden, immer wieder gefolgt von Pausen, um die Bohrstange herauszuziehen, die Schnecke zu reinigen, zu verlängern und wieder einzuführen. Mann, das war eine Buckelei, das Ding jedesmal wieder aus dem Loch herauszuziehen. Und es wurde nicht leichter. Nach zwei Stunden hatten wir gute 7m erreicht und das zu Tage geförderte Bohrgut wechselte von lehmigem Boden zu tropfnassem Kies. Wasser! Also Bohrgerät zur Seite.

Nun stellten wir ein Dreibein auf und zogen über eine sich selbst öffnende und wieder schließende, etwa 50cm lange Stahlrohrbuchse den Kies aus dem Loch unter ständigem Nachfüllen von Wasser von oben, um gleichzeitig unten den Kies zu lockern. Vorher wurde ein vorbereitetes KG-Rohr eingeführt, dass bei jedem Senken und Heben der Stahlbuchse ein ganzes Stück nachrutschte. Gegen Mittag waren wir fertig, tiefer ging es nicht und wir haben nun gut 1,5 bis 2m Wassersäule im Brunnen, fertige Bohrtiefe 8,70m. Das sollte reichen. Wir schlossen unsere Pumpe an und ließen es laufen. Anfangs kam nur kackbraunes, kaum einladendes Wasser heraus aber Minute für Minute wurde es klarer.


Natürlich reicht mein Saugschlauch mit 5m dafür nicht hin, muss ich mir dafür noch eine Verlängerung holen. Zunächst habe ich aber einen anderen Saugslauch da, der seine Arbeit tut. Damit haben wir heute auch das erste Mal bewässert. Lief super, man brauchte nicht darauf zu achten, ob gleich Luft angesaugt wird, weil die Tonne mal wieder leer ist. Nein, ein stetiger und sauberer Wasserstrom erfreute unseren rasch wachsenden Rasen. Und auch Buddelflink war wieder zu Gange. Im Bereich, wo jetzt das Brunnenspülwasser hinläuft (außerhalb unseres Grundstücks), sind einige Maulwurfsgänge, die nun volllaufen. Vielleicht wendet sich das Blatt und er kommt mal raus, weil er nasse Füße bekommt. Muss ich nur noch daneben stehen und ihn einfangen.


Den Rest des Tages kümmerten wir uns noch um unsere Kiesbeete. Norden und Süden sind jetzt fertig. Irgendwann war der erste BigBag so leer, dass ich nicht mehr mit dem Kehrblech die Steine zusammenfummelte, sondern mit der Schaufel. Das ging doch deutlich besser und wir kamen schneller voran. Da blieb auch mal Zeit für einen kleinen Schnack mit Manuela, die mit Hedi vorbeikam. Kiesmäßig sind wir jetzt mit Eigenleistung erstmal fertig. Apropos Kies: Fa. Kluge muss sich nochmal um unseren Spritzschutz kümmern. Da ist auch noch Arbeit offen. Im Bereich der Einfahrt (Pflastern und Borde) haben sie gute Arbeit geleistet, beim Spritzschutz leider nicht in dem Maße. Stichwort fehlendes Unkrautvlies, unterschiedliche Kiessorten und -größen.

Stay tuned.....

Gruß Olli

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen