Samstag, 27. April 2013

Gartenhaus, Volume 3: Schlammschlacht


Selten fiel es mir so leicht, einen passenden Titel für die Arbeit eines Tages zu finden wie heute. Ihr ahnt es schon, mein positives Denken für den heutigen Tag in Bezug auf trockenes Wetter hat nicht mal ansatzweise ausgereicht. Wie vorhergesagt erschien tatsächlich das fiese und ausdauernde Tief und zog den ganzen Tag ein mehr oder minder stetiges Regenband über Dungelbeck. Am Vormittag war es nur leichter Nieselregen, am Nachmittag hingegen schaltete Petrus noch mal einen Gang rauf. Aber fangen wir vorn an.

Morgens wurde wie verabredet mein Rindenmulch geliefert, der zwar eigentlich schon über eine Woche früher hatte kommen sollen, sich aber verzögerte. Er wurde auch da abgekippt, wo er hinsollte aber nicht ganz so, wie ich mir das gedacht habe. Der Lkw stand zu dicht an der Hecke und somit rustche der ganze Kram beim Abladen auf die Hecke bis gegen den Zaun. Ich sah es erst, als ich aus der Garage zurückkam und schüttelte nur den Kopf. Ändern konnte ich es nicht mehr und wir entnahmen das Material dann genau dort, wo die Hecke verschüttet lag, so dass diese am Ende des Tages zumindest wieder zu sehen war.


Vaddern und ich montierten derweil die Kanthölzer des Bodens auf zwei von unseren Bierzeltgarnituren in der Einfahrt und trugen die ganze Schose dann hochkant rüber in den Garten (immerhin 4,5 x 3m groß). Jetzt kamen unsere eigens angefertigten Winkel an die Reihe. Davon hatten wir 4 Eckwinkel und 50 gerade Winkel anfertigen lassen. Ja genau, 54 Winkel in Summe. Um eine 60er-Teilung nicht zu überschreiten, war das notwendig. Wir nahmen Maß und ich schraubte drauf  los. Als ich fünf von sieben Längslatten fertig hatte, machte Vaddern mich darauf aufmerksam, dass wir kaum noch Winkel übrig hätten. Ich zählte nach und stellte fest: wir haben pro Latte einen zu viel verbaut. Mein Zuarbeiter hatte sich vermessen und mir zuviele Winkel auf das Kantholz hingestellt.


Das kostete uns am Ende ca. 10 Minuten, nicht weiter schlimm. Danach fuhren wir zu OBI und haben 25m 100er KG-Rohr und 5 Säcke Zement für das Fundament eingekauft. Als wir zurück waren, positionierten wir mit vier Personen den fertigen Rahmen in der Einfassung und markierten die Lage der Bewehrungseisen für die Bohrungen der Fundament mit Sprühfarbe. Da wir 54 KG-Rohre von 50cm Länge ablängen mussten und von Haus aus natürlich auch nicht mehr Aufwand treiben wollten als nötig, überlegten wir uns fix eine kleine Bearbeitungsvorrichtung: zwei Böcke mit Stichmaß 50cm, links ein Kantholz als Anschlag und ich mit der Flex in der Hand mittig über dem zweiten Bock. Einschalten, hinein ins Rohr und dieses dann drehen lassen. Mit der Technik hatten wir die langen Rohre in Nullkommanix auf 50 klein gemacht.



Um die Löcher zu setzen, hatten wir uns ein Stihl Bohrgerät ausgeliehen. Das war eine Buckelei, zumal der Bohrer zwischen drei und fünfmal aus dem Loch herausgezogen werden musste, um den geförderte Boden herauszubekommen. Mehrmals ging uns der Zweitakter durch und wir konnten ihn nicht mehr abschalten - das war vielleicht spaßig. Trat meistens dann auf, wenn der Tank zur Neige ging.


Zu dieser Phase knallte der Regen förmlich vom Himmel.Unser blanker Boden verwandelte sich in eine matschige Grube, ich legte mich mehrfach fast auf die Nase. Zeitweise kam ich mir wie in den besten 70ern vor, denn meine Schuhe waren zu Plateauschuhen mutiert. Matschsohle sei Dank. Da wir die Maschine aber nur heute zur Verfügung stehen hatten, mussten wir durchziehen. Nachdem alle Löcher gebohrt und alle Rohre in den Löchern verschwunden waren, setzten wir den Rahmen wieder auf und fädelten die Bewehrungen ein. Die meisten passten gut, hier und da musste etwas nachgeholfen werden. Wir setzten vier Kanthölzer außen und hängten den Rahmen in entsprechender Höhe auf, um ausreichend Abstand zur späteren Kiesfläche zu bekommen. Leider bog sich der Rahmen derart stark durch, dass ich hier nochmal ran muss. Aber nicht mehr heute.


Nach knapp 10 Stunden Arbeit im Regen und schmerzenden Knochen freue ich mich auf Volume 4: Ausrichten (und das bei hoffentlich besserem Wetter!).

So stay tuned.....

Gruß Olli

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